Kritik zum Konzert am 29.07.2013

 

"Ba.Rock" erfreut mit italienischen Barockwerken

 

Auftakt zur Blasiuskonzertreihe 2013 in der gleichnamigen Kirche an der Kaufbeurer Stadtmauer

 

...Die Musikstücke entstammten allesamt dem 17. und 18. Jahrhundert. Bereits in dem eingangs gespielten Werk "Concerto V" von Arcangelo Corelli wurde die überbordende Pracht, zugleich aber auch die Leichtigkeit des Barock lebendig. So festlich kann es bei Hofe geklungen haben. Fröhlich und leicht schloss sich Tarquinio Merulas "La Cattarina" an. Herrlich wie die Akustik der spätgotischen St. Blasius- Kirche die Flötensoli von Tatiana Flickinger und Pia Monika Grandl reflektierte. Die beiden wurden wahrhaft meisterhaft begleitet von Manuel Dahme am Cembalo und Franziska Brandis am Barockcello. Dahme glänzte auch Solo noch einmal: Seine Interpretation von Girolamo Frescobaldis "Toccata X" war ein absoluter Genuss und höchst hörenswert. Getragen höfische Eleganz mit einem grandiosen Finale brachten die vier jungen Künstler mit der "Sonata Quarta a due Soprani" von Dario Castello nach St. Blasius und mit einem weiteren Werk von Vivaldi, "La Follia", das durch seine ausgeprägte Dynamik wirkt, wollten sich die vier Musiker von den Besuchern verabschieden.

Wollten, denn damit waren die Zuhörer nach so viel außergewöhnlichem Kunstgenuss nicht einverstanden und forderten begeistert Zugabe. Die gab es dann auch mit Marco Ucellinis heiter- beschwingter, luftiger, ausgelassener, mitreißender und ansteckender "Aria sopra la Bergamasca". Erst dann entließen die Zuhörer das Ensemble "Ba.Rock" mit lang anhaltendem und verdientem Beifall aus St. Blasius..."

 

 

"Witzig, spritzig und ein bisschen verrückt!"

Michael Schopper

Kurzkritik in der Süddeutschen Zeitung FFB vom 27.11. 2012

 

zum Konzert:

Ensemble ba.ROCK- The Itlalian Style

 

Alt und lebendig

Junges Ensemble spielt Barockmusik im Olchinger KOM

 

Olching- Sie spielen alte Musik- und sind ihrer Zeit doch voraus, und zwar im doppelten Sinn: zum einen, weil die Musiker des jungen Ensembles ba.ROCK auch bei der Olchinger Barocknacht im nächsten Jahr zu hören sein werden und mit ihrer Matinee am Sonntag bereits einen Vorgeschmack auf das Konzertereignis gaben, zum anderen, weil das in ungewöhnlicher Besetzung auftretende Quintett barocke Musik mit so viel Elan und Spritzigkeit spielt, dass sich die 500 Jahre alten Notensätze in pure Energie verwandeln.

Tatiana Flickinger und Pia Grandl an ihren Sopran- und Altblockflöten, Franziska Brandis am Barockvioloncello, Tian Aw Yong mit seinem Barockfagott und nicht zuletzt Manuel Dahme am Cembalo entführten bei der Eleven- Eleven- Matinee in der brechend vollen Kuturwerkstatt am Olchinger Mühlbach (Kom) nicht nur die Zuschauer in die Blütezeit der italienischen Barockmusik, sondern brachten die großen Meister des italienischen Stils treffsicher ins 21. Jahrhundert. Mit Werken von Arcangelo Corelli, Tarquinio Merula, Antonio Vivaldi, Girolamo Frescobaldi sowie Dario Castello loteten sie dabei nicht nur die Vielseitigkeit der Barockmusik aus, sondern überraschten die Zuhörer besonders auch mit ihren- übrigens ebenfalls barocken- Arrangements: Concerti grossi aus der Feder Corellis, darunter das berühmte Weihnachtskonzert, sowie die nicht minder bekannte Variation Vivaldis über das Follia- Thema erhielten durch die vom Original abweichende Instrumentierung neue Facetten. Mit Virtuosität und einer gerade auch in den langsamen Passagen punktgenauen Phrasierung, aber auch mit viel Sinn für die sich zum Teil taktweise abwechselnden und überlagernden Affekte gelang es dem Quintett, das lyrische Potential der Musik auszuschöpfen, ohne dem Vortrag dadurch etwas von seiner Klarheit zu nehmen.

Einer der Höhepunkte der Matinee war dabei Dario Castellos vierte Sonate für zwei Violionen: Selten bekommen Konzertbesucher ein so trauriges Dur, ein so beschwingtes Moll zu hören wie an diesem Vormittag mit dem Ensemble ba.ROCK, das sich von Castellos hin- und herspringenden Harmonien und extremen Tempowechseln nie den Blick für die spannungsreiche Dramatik seiner Musik nehmen ließ. Eine großartige Leistung, die über 200 Zuhörer mit langanhaltendem Applaus quittierten.